Das kostet ein Kind in der Schweiz
Kinder sind teuer – zum Glück entscheidest du dich nicht aus finanziellen Gründen für ein Kind. Trotzdem sind die Folgen, die diese Entscheidung kurz- und langfristig auf deine Finanzen hat, gross. Einiges kannst du dabei besser, anderes weniger gut planen. Hier mein, nicht abschliessender, Einblick:
5 Dinge, die sich finanziell ändern, wenn du Kinder hast
Kinder sind eine finanzielle Belastung, aber warum eigentlich? Im Folgenden die wichtigsten Punkte, die du bedenken solltest. Mit welchen Ausgaben du etwa rechnen kannst, wann du planen kannst (und wann nicht) und wie sich dein Familienzuwachs auch auf deine finanziellen Entscheidungen auswirken wird.
Deine Ausgaben steigen, während deine Einnahmen sinken
Bestimmt hast du schon davon gehört, dass ein Kind, bis es 20 Jahre alt ist, in der Schweiz rund eine Million Franken kostet. Eine sehr hohe Zahl, die sich aber über die Jahre aufsummiert und für viele Familien ungefähr korrekt ist. Diese Summe beinhaltet die Betreuungskosten und damit ist nicht nur die Fremdbetreuung durch Tagesmutter oder Kita gemeint.
Die Betreuungskosten sind, nebst den Wohnkosten, die oftmals steigen, weil mehr Platz benötigt wird, der Knackpunkt: Du musst davon ausgehen, dass du oder dein Partner – oder auch ihr beide – euer Arbeitspensum reduziert, um die Kinderbetreuung zu übernehmen. Dadurch sinken die Einnahmen der Familie, obwohl gleichzeitig viele Dinge angeschafft werden müssen und die Ausgaben für Fixkosten (z. B. Krankenkasse) steigen. Finanziell eine Herausforderung, die leider auch durch eine externe Betreuung nicht immer gelöst werden kann, da die Kosten hierfür in der Schweiz hoch sind.
Deine Altersvorsorge leidet
Bis du dich dafür entscheidest, Mutter zu werden, verlief deine Karriere ähnlich wie die eines Mannes. Auch in der Bezahlung wirst du hier keine signifikanten Unterschiede feststellen.
Mit der Familiengründung ändert sich das.
Unter der Familienplanung leidet aber nicht nur die Karriere, sondern auch die Altersvorsorge der Person, die die Kinderbetreuung zu einem grossen Teil übernimmt.
Das ist in der Schweiz nach wie vor mehrheitlich die Mutter.
Während kinderlose Frauen statistisch gesehen praktisch gleich viel Rente erhalten wie Männer, wirkt sich die Mutterschaft, genauer gesagt die damit oft verbundene Teilzeitarbeit und tieferen Einzahlungen ins Vorsorgesystem, nicht nur direkt, sondern auch langfristig auf die Finanzen der Mutter aus.
Der oft besprochene gender pension gap ist also eher ein mother pension gap. Fange also so früh wie möglich an, dich um deine Altersvorsorge zu kümmern.
Mit Kind werden nun andere Dinge wichtig für dich
Zwar werden die Kosten als Familie steigen, jedoch fallen auch einige Ausgaben weg, weil eure Bedürfnisse sich durch den Familienzuwachs ändern. Vielleicht entscheidet ihr euch lieber, beim Wandern auf der Wiese zu picknicken, weil es entspannter ist, anstatt im Restaurant essen zu gehen. Und der spontane Wochenendtrip nach London, den ihr euch als Paar gegönnt hättet, ist als Familie zwar teurer, aber mit kleinen Kindern auch nicht mehr genauso attraktiv.
Unvorhergesehene Kosten gehören dazu
Ein Budget gehört zum Familienalltag dazu und hilft, die Kosten im Blick zu behalten. Das Leben mit Kindern ist aber oft turbulent und viel Ausgaben können nicht geplant werden. Dein Kind hat seinen Schulthek verloren oder wollte testen, wie gut man darauf schlitteln kann? Du hast doch erst vor zwei Monaten die neuen, teuren Babystiefel gekauft und schon passen sie nicht mehr? Vielleicht will dein Kind unbedingt den Geburtstag im Indoor-Spielplatz feiern und natürlich alle Freunde einladen?
Verlorene Gegenstände, die sofort ersetzt werden müssen, ein plötzlicher Wachstumsschub, oder das Kind braucht Nachhilfe – es gibt Dinge, die lassen sich nicht auf später verschieben. Mit ein paar kleinen Tricks wie Leihen statt Kaufen, Kinderkleiderbörsen oder einkalkulierten Rücklagen können die Kosten abgefedert werden, jedoch ändern sich Bedürfnisse und Situationen je nachdem wie alt dein Kind ist oder wie viele Kinder du hast.
Euer Sicherheitsbedürfnis ändert sich
Plötzlich ist da die Verantwortung für ein kleines Wesen. Das ändert die Perspektive aber auch die Dinge, die nötig sind, um die Familie finanziell abzusichern. Während du vorher vielleicht etwas risikofreudiger warst, weil du mehrheitlich nur für dich selbst zu sorgen hattest, steht nun die Absicherung deiner Familie vor verschiedenen Risiken wie Todes- oder Erwerbsausfall im Vordergrund. Das kann Auswirkungen auf die eigene Finanzplanung, die Investitionsstrategie und die benötigten Versicherungen haben.
Auch für dein Kind willst du entsprechend vorsorgen, damit es später nicht ohne ein finanzielles Polster dasteht.
Die Kosten für die Familie im Blick behalten
Kinder kosten viel Geld und gehören zu einer der Entscheidungen im Leben, die den grössten Einfluss auf deine Finanzen haben. Es sind nicht nur die direkt anfallenden Ausgaben für ein Kind, die ins Gewicht fallen, sondern auch indirekte Kosten, die langfristig deine Finanzlage beeinflussen. Damit dein Kind nicht zu sehr zur finanziellen Belastung wird, versuche so weit wie möglich vorzuplanen. So können vielleicht deine Grosseltern einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen oder im Verwandten- oder Freundeskreis kannst du günstig eine Babyschale oder eine Wickelkommode erhalten. Zusätzlich bekommst du pro Kind eine Kinderzulage ausbezahlt und du kannst einige steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen.
Übrigens sinken die Kosten pro Kind mit jedem weiteren Kind. Sieh dir etwa folgende Tabelle des Kantons Zürich an, damit es vielleicht doch noch etwas mit der Kinderschar wird.