Die verschiedenen Auftragsarten

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  • Beitrag zuletzt geändert am:November 6, 2024

Eine Aktie bei deinem Broker kaufen

Verschiedene Auftragsarten mit verschiedenen Möglichkeiten

Wenn du eine Aktie gefunden hast, die du dir ins Depot legen möchtest, gibt es beim Broker verschiedene Arten, der Preis für die gewünschte Aktie festzulegen. Wenn du noch auf der Suche nach einem Broker bist, dann findest du mehr Informationen im Brokervergleich.

Stell es dir so vor, du gibst eine Bestellung auf und hast die Option, nur zu einem bestimmten Preis zu kaufen (Limit) oder einfach zu jedem Preis zu kaufen (Market). Dazwischen gibt es sogar noch andere Optionen. Die Begriffe und Unterschiede der verschiedenen Auftragsarten erkläre ich in diesem Beitrag. Zudem weise ich darauf hin, was es bei den Auftragsarten zu beachten gibt und welche wann besser ist. Die Begrifflichkeiten sind an Swissquote und Yuh angelehnt, da dies die Broker sind, die ich verwende.

Order ist der englische Begriff für Auftrag.

Die Auftragsarten bei Swissquote

Swissquote, der Schweizer Marktführer, bietet über seine Oberfläche am Computer die Auftragsarten Limit, Market, Stop, Stop Limit und OCO (One Cancels Other). Die Auftragsart OCO steht in der App nicht zur Verfügung.

Die Auftragsart “Market”

Diese Auftragsart ist auch unter den Begriff “Billigst” bekannt. Ganz einfach gesagt, du kaufst die Aktie zum bestmöglichen, also günstigsten Preis und gibst nur die gewünschte Stückzahl ein. Der Preis wird also weder im Voraus festgelegt, noch garantiert. Der Auftrag wird anschliessend zum bestmöglichen Kurs ausgeführt. Der Vorteil dieser Auftragsart ist, dass der Auftrag in der Regel rasch ausgeführt wird und die Aktie sofort in deinem Depot landet. Der grosse Nachteil ist, dass du die Kontrolle über den Maximalpreis abgibst. Gibt es auf einem Titel nur ein geringes Handelsvolumen, kann ein “Market”-Auftrag heikel sein. Gibt es nur ein teures Angebot, das deutlich über oder unter den sonst gehandelten Kursen für diesen Titel liegt, kann der Auftrag zu diesem Preis ausgeführt werden.

Wenn du Aktien verkaufen möchtest, funktioniert die Market Order folgendermassen: Beim Verkauf wird bei dieser Auftragsart deine Aktie zum bestmöglichen Preis verkauft. Also zum teuersten möglichen Preis. Hier wird auch der Begriff «Bestens» verwendet.

Der Vorteil der Auftragsart «Market» ist, dass die Ausführung sofort erfolgt, unabhängig vom Preis. Diese Auftragsart macht bei Käufen und Verkäufen von Aktien mit einer hohen Stückzahl (Blue Chips, grosse Unternehmen) Sinn.

  • Pro: Order wird in jedem Fall ausgeführt
  • Contra: Ausführung ist teurer als der letzte Kurs

Die Auftragsart «Limit»

Bei einem Kauf mit Limit wird der Kaufauftrag nur ausgeführt, wenn der Aktienkurs den Preis erreicht, unterschreitet oder bereits unter dem Preis liegt. Die Käuferin legt einen maximalen Preis fest, den sie bezahlen möchte. Wenn es niemanden gibt, der seine Aktie zu diesem Preis verkaufen möchte, kommt kein Abschluss zustande.

Ein Beispiel: Du willst 10 Aktien von Roche kaufen. Der momentane Preis ist CHF 315.-. Du möchtest aber nur CHF 300 bezahlen. Du platzierst einen Limit-Auftrag, der einen Monat gültig ist, zum Preis von 300.-. Der Auftrag wird nur ausgelöst, wenn die Aktie auf CHF 300.- oder darunter fällt.

Bei einem Verkauf legt die Verkäuferin einen Mindestpreis fest, den sie für die Aktie erhalten möchte. Auch hier wird der Auftrag erst ausgeführt, wenn dieser Preis erreicht oder überschritten wird, oder der Preis bereits über dem Limit-Preis liegt.

Du kannst eine Gültigkeit für deinen «Limit»-Auftrag angeben. Bei Swissquote ist das Maximum ein Monat. Erreicht die Aktie innerhalb dieser Zeit den gewünschten Preis nicht, wird der Auftrag automatisch gelöscht. 

Der Vorteil dieser Auftragsart: Du weisst genau, zu welchem Preis deine Aktie gekauft oder verkauft wird. Es kann aber sein, dass diese Preise nicht erreicht werden und der Auftrag nicht ausgeführt wird. Willst du sicher sein, dass der Auftrag ausgeführt wird, solltest du beim Verkauf höchstens den Bid-Preis (Geld-Kurs) als Limit wählen und beim Kauf mindestens den Ask-Preis (Brief-Kurs). Diese Preise findest du in der Übersicht, wenn du einen Auftrag erfasst.

  • Pro: Auftrag wird zum Limit-Preis oder besser ausgeführt
  • Contra: Wird nicht ausgeführt, wenn Limit nicht erreicht wird

Swissquote Code

Die Auftragsart «Stop Loss»

Bei Swissquote in der App und auf dem Desktop nur «Stop» genannt. «Stop Loss» ist ein Auftrag, der mit einer Bedingung verknüpft ist. Der Auftrag wird erst aktiv, wenn nach unten ein gewisser, von dir festgelegter Kurs (Trigger) erreicht wird. Mit dieser Auftragsart kannst du Verluste begrenzen. Sobald der Kurs einer Aktie zu stark fällt und den Trigger berührt oder unterschreitet, wird der Auftrag platziert. Der Auftrag wird zu einem Market-Auftrag. So kannst du allenfalls noch grössere Verluste verhindern aber wenn der Kurs rasant fällt, kann es auch sein, dass die Aktie zu einem Preis weit unter deinem Trigger für den «Stopp Loss» ausgeführt wird.

Ein Beispiel: Du hast die Emmi-Aktie bei CHF 150.- gekauft. Jetzt ist sie bei CHF 1000.-. Falls die Aktie fällt, möchtest du nicht den ganzen Gewinn verlieren. Deshalb platzierst du einen Stopp Loss. Den Trigger setzt du bei CHF 500.-. Sollte die Aktie nun plötzlich fallen, wird sie bei CHF 500.- zum Verkauf angeboten und du kriegst den bestmöglichen Preis dafür (Auftragsart Market oder auch «Bestens»).

Pro: Der Auftrag wird erst ab einem gewünschten Preis ausgeführt
Contra: Abweichung vom festgelegten Stopp-Preis möglich

Die Auftragsart «Stop Limit»

Die Auftragsart «Stop Limit» funktioniert gleich wie ein «Stopp Loss», allerdings kannst du zusätzlich ein Mindestpreis (Limit) festlegen. Das bedeutet, dass wenn der festgelegte Trigger berührt oder unterschritten wird, der Auftrag zu einem Limit-Auftrag wird. Du kannst also einen Mindestpreis festlegen, den du für die Aktie erhalten möchtest. Fällt der Aktienpreis also drastisch und dein Trigger wird so stark unterschritten, dass die Aktie unter dein Limit-Preis fällt, wird der Auftrag nicht ausgeführt.

Ein Beispiel: Du hast die Emmi-Aktie bei CHF 150.- gekauft. Jetzt ist sie bei CHF 1000.-. Falls die Aktie fällt, möchtest du nicht den ganzen Gewinn verlieren. Deshalb platzierst du ein Stopp Limit. Den Trigger setzt du bei CHF 500.- und das Limit bei 350.-. Sollte die Aktie nun plötzlich fallen, wird sie bei CHF 500.- zum Verkauf angeboten. Wenn die Aktie aber unter CHF 350.- fällt, wird der Auftrag nicht ausgeführt. Beim «Stopp-Loss»-Auftrag würde die Aktie zu jedem Preis unter CHF 500.- verkauft.

Wenn du die Wahl hast zwischen «Stopp Loss» und «Stopp Limit» würde ich dir die Auftragsart «Stopp Limit» empfehlen, weil du da den Verkaufspreis besser steuern kannst.

Pro: Der Auftrag wird erst ab einem gewünschten Preis ausgeführt und Mindestpreis wird nicht unterschritten
Contra: Auftrag ist zu eng gesetzt, um ausgeführt zu werden.

Die Auftragsart «OCO»

Diese Auftragsart ist bei Swissquote in der App nicht verfügbar. OCO steht für One Cancels Others und besteht aus 2 Komponenten, einem Limit und einem Stop Auftrag. Wird einer ausgeführt, wird der andere automatisch annulliert.

Bei einem Kauf kannst du mit dieser Auftragsart, während einem Kurstief kaufen (Komponente «Limit» oder aber bei Übertretung eines festgesetzten Triggers (Komponente «Stop»).

Bei einem Verkauf kannst du mit dieser Auftragsart ein Ziel für den Gewinn festzulegen (Komponente «Limit») und dich gleichzeitig vor einer eventuellen Kurssenkung schützen (Komponente «Stop»).

Ein Beispiel: Du bist für eine Woche in den Ferien und hast SwissRe-Aktien. Die Aktien sind momentan bei CHF 250.-. Zur Verlustbegrenzung setzt du einen «Stopp Loss» bei CHF 200.- und gleichzeitig zur Realisierung deines Gewinnes einen «Limit»-Auftrag bei CHF 300.-.

Pro: Sichert bei Abwesenheiten ab
Contra: Starre Kombination können am dynamischen Markt vorbeigehen.

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Andere Auftragsarten

Es gibt noch einige weitere Auftragsarten, die jedoch bei Swissquote und Yuh nicht einfach selbst über die App oder über den Computer gesetzt werden können.

Fill or Kill

Der Auftrag wird sofort vollständig ausgeführt oder gelöscht. Es gibt keine Teilausführungen. Dies hat den Vorteil, dass es keine doppelten Auftragsgebühren gibt. Swissquote beispielsweise verrechnet diese doppelt, wenn ein Auftrag erst über zwei Tage erfüllt werden kann.

Trailing-Stop-Loss Order

Mit einem wandernden Stopp-Loss können Gewinne automatisch abgesichert werden. Steigt der Wert einer Aktie, wandert beim Trailing-Stopp-Loss-Auftrag der vorher definierte Stopp-Loss-Kurs zu einem festgelegten Abstand unterhalb des letzten Höchstpreises mit.

Immediate or Cancel

Der Auftrag wird sofort ausgeführt. Wenn er nicht komplett erfüllt werden kann, wird der nicht ausgeführte Teil gelöscht.

Stop-Win-Order

Bei einem Gewinn über einer gewissen festgelegten Schwelle (z.B. >10%) wird die Aktie automatisch verkauft.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

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