Der Durchschnittskosten-Effekt

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Die Börse ist ein ständiges Auf und Ab – So profitierst du vom Cost Average Effect

Krise, Crash oder ist alles gerade überwertet?

An einem Tag geht’s hoch und den nächsten runter. Oder umgekehrt, so wie die letzten Tage. Ein Tag tiefrot, der nächste schon wieder leicht grün, so ist es eigentlich immer. Die Börse ist ein ständiges Auf und Ab. Sobald es etwas tiefer runter geht, kommen auch schon wieder die Crashpropheten und sehen sich bestätigt. Ist die Börse länger auf einem Höhenflug, reden alle davon, dass die Preise völlig überrissen sind und Aktien total überwertet wären. Über einen langen Zeitraum gleichen sich diese Schwankungen aber wieder aus. Was es dafür braucht? Geduld und die richtige Strategie!

In Tranchen einkaufen oder ein Sparplan

Wenn du langfristig anlegst, macht es Sinn, immer wieder in Tranchen nachzukaufen. Das ist sowohl bei Aktien, wie auch bei ETFs, sinnvoll.

Warum? Weil du so vom Cost Average Effekt profitierst. Also vom Durchschnittskosteneffekt. Mit regelmässigen Käufen in gleicher Höhe von Aktien oder ETFs bekommst du bei fallenden Kursen an der Börse mehr Anteile, während du bei steigenden Kursen eine geringere Anzahl an Papieren kaufen kannst. Über einen längeren Zeitraum betrachtet zahlst du daher einen Durchschnittspreis für die Anteile. Das gilt vor allem im Vergleich zu einer Einmalanlage, bei der du sämtliche Anteile gleichzeitig kaufst.

Nehmen wir an, du kaufst jeden Monat Anteile an einem ETF. Manchmal hast du vielleicht zu einem hohen Preis gekauft und das nächste Mal dafür gerade bei einem Rücksetzer. Über ein Jahr gesehen bekommst du einen Durchschnittspreis.

Selma Finance

Profitiert jeder vom Durchschnittskosten-Effekt?

Allerdings trifft der Durchschnittskosteneffekt nicht in jedem Fall zu. Die Berechnung kann mitunter auch ergeben, dass die Anleger mit einer Einmalanlage eine bessere Rendite erzielen als mit einem regelmässigen Sparplan. Dies kann sein, wenn die Einmaleinlage zu einem günstigen Zeitpunkt gemacht wurde. Allerdings ist bei so einer Einmalinvestition das Risiko grösser, zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu kaufen. Dieses Risiko wird mit einem Sparplan ausgeglättet. In den meisten Fällen sorgt der Cost Average Effekt jedoch für eine positivere Rendite und einen besseren Gewinn!

Time in the market beats market timing!

Regelmässige Sparpläne helfen auch mit der Börsenpsychologie

Besonders für Anfängerinnen, die neu an der Börse sind und in ihre ersten Aktien investieren, ist der Cost Average Effekt von Vorteil. Denn sie können das Risiko bestimmter Anlagen noch nicht genau einschätzen. Mit regelmässigen Käufen können sie ihre gelegentlichen Verluste beim Kauf zu teurer Anteile mit dem Cost Average Effekt wieder ausgleichen. Zudem hilft der Cost-Average-Effekt auch gut, um bei einem Abwärtstrend cool zu bleiben. Schliesslich ist der Abwärtstrend eine gute Kaufgelegenheit und wird mit der nächsten Tranche gleich mitgenommen.

Wie profitierst du vom Cost Average Effekt?

Da in der Schweiz Sparpläne noch nicht so verbreitet sind, kannst du entweder auf einen Robo-Advisor ausweichen, die das schon anbieten (Selma, Findependent, …). Oder du führst den Sparplan selber aus indem du regelmässig Geld zu deinem Broker überweist und die gewünschten Titel einkaufst. Hier gilt es, die Gebühren im Blick zu haben und allenfalls nur alle paar Monate eine Investition zu machen, wenn die Gebühren in einem vertretbaren Rahmen sind.

Das Fazit zum Durchschnittskosten-Effekt

Beim Cost Average Effect kann man sich immer freuen, egal wie es an der Börse ausschaut. Wenn die Kurse steigen, freut man sich über die Kursgewinne. Wenn die Kurse fallen, freut man sich darüber, dass man mehr Anteile kaufen kann. 😎

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Hilmar

    Leider ist das nicht ganz richtig. Vor vielen Jahren wurde es wissenschaftlich schon bewiesen, dass der sogenannte Cost Average Effect nicht gibt.

    https://fairvalue-magazin.de/cost-average-effekt/

    Im Internet findet man noch mehr dazu. Eigentlich ist es erschreckend. Wie wenig Rendite man mit dem Effekt macht.

  2. Hilmar

    Obwohl ich sachlich geantwortet habe, wurde mein Kommentar gelöscht und nicht freigegeben, so wie es aussieht.

    1. Angela

      Hallo Hilmar
      Da ich nicht 24h täglich am Bloggen bin, kann es durchaus sein, dass ein Kommentar nicht innerhalb von 6h freigeschaltet wird.

      Zu deiner ersten Aussage: Es steht doch im Abschnitt “Profitiert jeder vom Durchschnittskosten-Effekt?” das eine höhere Rendite nicht zwingend ist. Im wörtlichen Sinne und wie oben erklärt aus psychologischen Effekten gibt es ihn aber. Da zitiere ich aus Dr. Gerd Kommers “Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs”.

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