Ein Sparplan in der Schweiz?

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  • Beitrag zuletzt geändert am:November 6, 2024

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Gibt es in der Schweiz Sparpläne?

Immer wieder liest man von Sparplänen für ETFs und Aktien. In der Schweiz gibt es aber leider erst wenige Sparpläne, wie es in Deutschland angeboten wird. Deshalb habe ich mich auf die Suche gemacht und vieles ausprobiert, um wie mit einem Sparplan in Aktien und/oder ETFs zu investieren. Ich habe nun mehrere Lösungen, wie ihr einen Sparplan in der Schweiz erstellen könnt.

Update: Seit kurzem bietet neon und Yuh kostenlose Sparpläne auf ausgewählte ETFs an. Also genau so, wie wir es aus der Werbung aus Deutschland kennen. Mehr dazu in diesem Artikel.

Mit einem Sparplan kaufst du automatisiert regelmässig Aktien oder ETFs. Du überweist monatlich oder quartalsweise einen fixen Betrag auf dein Depot und mit diesem wird automatisch an einem bestimmten Tag deine gewünschte Aktie oder ETF gekauft. Wenn dein Betrag tiefer ist, als der Aktienwert, wird ein Teil der Aktie erworben. Es ist also ein Dauerauftrag zum Erwerb von Aktien oder ETFs, mit dem du kontinuierlich und unabhängig vom Preis in bestimmte Wertschriften investierst. Einen Sparplan kannst du jederzeit starten, stoppen oder anpassen.

Sparpläne sind in Deutschland sehr verbreitet und sehr günstig bis sogar kostenlos. 

Option 1: Ein Sparplan mit neon

neon ist der erste Anbieter in der Schweiz, der kostenlose Sparpläne eingeführt hat. Zwar klappt das aktuell nur bei wenigen ausgewählten ETFs (mehr dazu hier direkt bei neon) aber da neon auch keine Depotgebühren erhebt, ist diese Option des Sparplans gebührenfrei!

neon ist eine Schweizer App, die in Zusammenarbeit mit der Hypothekarbank Lenzburg und der BX Suisse (vormals Berner Börse) eine Konto- und Depotlösung ausschliesslich auf dem Smartphone anbietet. Neon ist nicht nur zum Investieren attraktiv, sondern hat auch hervorragende Konditionen für das Bezahlen mit Fremdwährungen. Mehr findest du in meinem ausführlichen neon Erfahrungsbericht.

Nebst den kostenlosen Sparplänen auf verschiedene ETFs kannst du bei neon auch in weitere ETFs und über 200 Aktien per Sparplan investieren. Dies kostet jedoch bei jeder Ausführung Gebühren. Maximal sind pro Kundin/Kunde jeden Monat bis zu drei Ausführungen von Sparplänen möglich.

Somit ist neon momentan eine sehr spannende Option für alle, die möglichst günstig investieren möchten. Die Auswahl ist natürlich nicht vergleichbar mit anderen Anbietern, wer jedoch ein Standard-Produkt für seinen Sparplan sucht, wird hier fündig. Wer langfristig ein grösseres und breiter aufgestelltes Portfolio aufbauen möchte, ist mit Swissquote oder Saxo vielleicht besser bedient (bezahlt aber auch höhere Gebühren).

Mit dem Code "MISSFINANCE" erhältst du CHF 10.- Startguthaben auf dein neon-Konto und deine Mastercard kostenlos!*

Option 2: Ein Sparplan mit YUH

Mit der kostenlosen Finanzapp YUH* von Swissquote und Postfinance kannst du ab CHF 25.- YUH Sparpläne einrichten und einige ausgewählte ETF-Sparpläne gibt es sogar ohne Transaktions- oder Handelsgebühren. Es geht kinderleicht, weil die App sehr bedienerfreundlich ist. Zudem verrechnet YUH keine Depotgebühren und hat im Hintergrund eine Schweizer Bankenlizenz. Zwei grosse Pluspunkte für mich.

Die Kosten für die Ausführung eines Sparplans bei YUH betragen grundsätzlich 0,5%, wobei die Mindestgebühr CHF 1.- ist (mit der oben erwähnten Ausnahme von einigen ausgewählten ETFs, die man ohne Handelsgebühren besparen kann). Nimmt man als Faustregel, dass 1% an Gebühren akzeptabel ist, lohnt sich ein Sparplan bei YUH ab mehr als CHF 100.- pro Transaktion.

Leider ist die Produktpalette von YUH eingeschränkt und somit ist der Sparplan nicht für alle ETFs und Aktien möglich. Aktuell kannst du bei YUH nur rund 30 ETFs und +250 Aktien investieren. Dafür bietet YUH als einziger Anbieter in der Schweiz aktuell fractional trading, also den Handel mit Bruchstücken von Aktien oder ETFs an. Ist eine Aktie sehr teuer, kannst du mit einem Sparplan einfach regelmässig einen Anteil in der Höhe deiner Wahl kaufen.

Wenn dir die eingeschränkte Auswahl bei YUH ausreicht, dann ist YUH eine spannende Option, die dir preiswert und einfach Zugang zu Sparplänen in der Schweiz gibt. Das Angebot von YUH ist für mich am nächsten von dem, was man aus deutschen Berichten als Sparplan kennt.

Hier findest du meinen ausführlichen Erfahrungsbericht zu Yuh.

Mit meinem Code YUHMISSFINANCE bekommst du CHF 25.- in Trading Credits und 250 Swissquoins geschenkt!* Jetzt einfach die App herunterladen und loslegen!

Option 3: Ein Sparplan mit Saxo Bank

Mit Saxo betritt der bisher grösste Player das Feld der Schweizer Sparpläne. Mit AutoInvest  ietet die Saxo Bank Schweiz Sparpläne über ein Unterkonto an. Das Beste daran ist: Über 100 ETFs können kostenlos bespart werden! Somit ist dies aktuell das umfassendste Angebot an kostenlosen ETF-Sparplänen in der Schweiz. Unter den kostenlos handelbaren ETFs sind viele Titel von Amundi und iShares.

Um mit einem kostenlosen Sparplan bei Saxo loszulegen, stellst du dir unter AutoInvest deine ETF-Auswahl zusammen und diese wird monatlich am 5. bespart. Dafür fallen keine Transaktionsgebühren an. Es ist auch kein Mindestbetrag nötig.

Die üblichen Handelsgebühren für ETFs bei Saxo liegen beim Classic-Angebot bei 0,08% bzw. mindestens CHF/EUR 3.- und USD 1.-. Bei Saxo fallen Depotgebühren an, ausser du aktivierst die Wertschriftenleihe. Die Depotgebühren sind 0,22% beim Classic-Konto und auf maximal CHF 10.- pro Monat beschränkt.

Kostenlos deinen Sparplan bei Saxo erstellen

Um einen Sparplan bei Saxo zu erstellen, eröffnest du dein Depot und danach das Unterkonto “AutoInvest”. Das ist mit wenigen Klicks erledigt. Danach wählst du dort deine ETFs, die mit dem monatlichen Sparplan laufen sollen. Du kannst die Zusammensetzung und Beträge jeden Monat anpassen.

Mit diesem Link* bekommst du bei der Depoteröffnung bei Saxo CHF 200.- Credits auf deine Gebühren geschenkt! Einfach deine erste Überweisung tätigen, eine Transaktion vornehmen und schon werden dir die Gebühren und Credits gutgeschrieben.

Saxo ist dänischen Ursprungs, hat aber ein Büro in Zürich und eine vollumfängliche Schweizer Bankenlizenz mit dem üblichen Einlagenschutz von CHF 100’000.- pro Kunde. Das Team in Zürich ist schnell und begrüsst neue Kund:innen freundlich in allen Landessprachen (plus Englisch). Transaktionen können bei Saxo über den Computer oder auch via App getätigt werden. 

Hier geht es zu meinem ausführlichen Saxo Erfahrungsbericht.

Option 4: Du erstellst deinen Sparplan mit Swissquote

Swissquote ist die führende Schweizer Online-Bank und bietet fast alles, und seit neustem auch automatisierte Transaktionen. Die Umsetzung ist noch nicht ganz so, wie ich es mir wünschen würde aber es ist ein grosser Schritt in die richtige Richtung.

Swissquote bietet eine Flat Trading Fee von CHF 9.- pro Trade für alle grösseren ETF-Anbieter (iShares, Vanguard, UBS, Credit Suisse, Amundi, etc.), wenn sie über die Schweizer Börse gehandelt werden. Dazu kommen die üblichen Fremdgebühren wie Stempelsteuern und Börsengebühren.

Swissquote Sparplan

Damit es sich lohnt, diese Gebühren zu bezahlen, empfehle ich dir, einen gewissen Betrag anzusparen. Als Faustregel gilt, dass du ca. 1% an Gebühren zahlen kannst. Ab rund CHF 1000.- sind die Gebühren also dann prozentual in einem akzeptablen Rahmen.

Hier ist meine genaue Anleitung, für den Sparplan bei Swissquote

  1. Überweise monatlich den von dir gewünschten Beitrag auf dein Depot bei Swissquote.
  2. Wenn du rund CHF 1000.- angespart hast, kaufst du manuell die von dir gewünschte Aktie oder den ETF oder falls das regelmässig eintrifft, kannst du direkt die automatische Funktion für den Sparplan bei Swissquote nutzen. Dafür stellst du einfach einen Intervall beim Erstellen des Auftrags ein.
  3. Dies kostet dich bei den meisten ETF-Anbietern die CHF 9.- zuzüglich Fremdgebühren

Wenn du die 1% Gebühren nicht monatlich mit deinem Sparbetrag erreichst, kannst du beispielsweise drei Monate sparen und am Ende des Quartals tätigst du einen Kauf. Die Ausführungen kannst du automatisieren oder wenn du noch nicht weisst, wann du den Betrag erreichst, auch einfach manuell ausführen, wenn es soweit ist. Achtung: Gebühren werden bei jeder Ausführung fällig, auch wenn diese automatisch geschieht.

Bitte beachte auch, dass Swissquote quartalsweise Depotgebühren erhebt und dafür Bargeld vorhanden sein muss.

Der grosse Vorteil von Swissquote ist, dass es sich um eine Schweizer Bank mit Lizenz von der Finanzmarktaufsicht handelt und dein Geld somit in der Schweiz unter Schweizer Recht deponiert ist. Du hast die grösste Produktpalette an Finanzprodukten zur Auswahl und einen vollumfänglichen Service.

Kostenlose Trades für deinen Sparplan bei Swissquote

Wenn du meinen Code “MKT_MISSFINANCE” bei der Eröffnung deines Depots benützt, erhältst du CHF 100.- in Trading Credits geschenkt*. Die Trading Credits sind drei Monate gültig. So kannst du deinen Sparplan einige Male kostenlos ausführen oder wenn du noch mehr Startkapital hast, einige Wertschriften gratis ins Depot legen.

Hier liest du über meine persönliche Erfahrung mit Swissquote.

Eine Einzelaktie ist ein Anteilsschein an einem Unternehmen. Es gibt Firmen, die als Aktiengesellschaften ihre Anteilsscheine an der Börse handeln. Du kaufst dir mit dem Kauf der Aktie einen kleinen Teil des Unternehmens und wirst zum Aktionär. Eine Aktie ist ein Wertpapier, wird aber heute fast nur noch elektronisch gehandelt und nicht mehr gedruckt.

Hier erkläre ich genauer, was Aktien sind.

Option 5: Du erstellst einen Sparplan mit findependent

findependent ist ein Schweizer Robo-Advisor und stellt dir eine ETF-Auswahl auf Basis deiner Vorgaben (Risikofreude, Nachhaltigkeit, Zeithorizont) zusammen. Das Startinvestment liegt bei CHF 500.-, danach überweist du dein Geld mit einem Dauerauftrag. Deine Zahlungen werden dann laufend investiert. Ein klassischer Sparplan also, jedoch kannst du bei einem Robo-Advisor die ETFs üblicherweise nicht selber zusammenstellen. findependent bietet das jedoch ab einem Depotbetrag von CHF 5000.- an. Mit der automatischen Strategie erhältst du ein breit diversifiziertes Portfolio mit ETFs. Ganz nach deinen Vorlieben. Du kannst dein Portfolio jederzeit anpassen.

Du bezahlst bei findependent keine Gebühren für die einzelnen Überweisungen. Es gibt jedoch jährlich laufende Gebühren, diese sind jedoch sehr tief, da bei einem Roboadvisor alles digitalisiert ist.

Mit meinem Code missfinance bekommst du CHF 20.- auf dein Depot als Startguthaben überwiesen!*

Ich habe findependent selber ausführlich getestet. Hier findest du meinen Testbericht.

In weiteren Artikeln findest du mehr Informationen zur Auswahl deines Depots oder einen ausführlichen Brokervergleich.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Foad

    Hallo. Super Zusammenstellung, Danke dafür. Könntest du dir noch den Interactive Brokers Sparplan «Wiederkehrende Investitionen» ansehen?

    Danke

    1. Angela

      Hallo, ich habe Interactive Broker ausprobiert aber leider konnte mich der Broker nicht überzeugen. Zusätzlich ist mir persönlich der Sitz der Bank in der Schweiz wichtig.
      Liebe Grüsse
      Angela

      1. Foad

        Danke für die Antwort.
        Schade, ich fände den Vergleich spannend.
        Wenn der Sitz der Bank in der Schweiz ein Killerkriterium ist dürfte DEGIRO und auch Saxo nicht im Vergleich auftauchen.

        1. Angela

          Saxo hat eine Schweizer Banklizenz und erfüllt somit die gleichen Standards wie jede andere Schweizer Bank. Ein Killerkriterium ist es für mich nicht, jedoch gibt es inzwischenin der Schweiz günstige Optionen, die echte Alternativen zu ausländischen Brokern sind. Das gab es 2021, als dieser Beitrag in der ersten Version online ging, noch nicht. Seither ist der Artikel ständig gewachsen, weil das Angebot besser wurde und deshalb ist Degiro die 6. und letzte Option.

  2. Lothar

    Flatex, auch aus Deutschland, bietet ebenfalls Depots für Schweizer an.
    Kürzlich habe ich erst ein Depot dort angelegt. Dies geht sehr schnell und kostet nichts. Identifikation läuft über die Post per Videoidentifizierung.
    Flatex bietet zudem sehr viele kostenlose Sparpläne an.

  3. Elf

    Hallo Missfinance

    Wie gehst du bei Smartbroker vor:

    Überweist du CHF von deiner Schweizer Bank auf das CHF-Verrechnungskonto? Wenn ja, wie (direkt von der Bank – teuer? oder einem online-Dienst wie Revolut) und wie hoch sind die Gebühren?

    Kann man mit dem CHF-Verrechnungskonto direkt Wertpapiere kaufen, die in EUR oder USD gehandelt werden, oder muss man die CHF erst in EUR umwandeln? Was sind dann die Gebühren von Smartbroker für die beiden Fälle?
    Im Preisverzeichnis Punkt 4.3 steht CHF 0.002 ohne weitere Angabe. Sind das CHF oder Prozent? Und gelten die dann als Gebühr bei jedem Ankauf auf den Umwandlungskurs von CHF zur Währung des Fonds? Oder ist das die Gebühr, wenn man CHF-Währung in EUR tauscht?

    Oder ist es günstiger von der Schweizer Bank CHF als EUR auf Smartbroker zu überweisen mittels z. B. Wise? Bei 10000 CHF wären die Gebühren von Wise ca. 0.4%.

    Viele Grüsse!

    1. Angela

      Hallo
      Ich habe EUR von meinem Schweizer Konto mit einer SEPA-Zahlung zu Smartbroker überwiesen. Wise oder Revolut sind sicher eine gute Idee und helfen immer, Geld zu sparen. Unter Punkt 4.3 schreibt Smartbroker über den Kursaufschlag von CHF 0.002. Wenn du ganz im Detail wissen möchtest, wie die Gebühren in deinem Fall aussehen, würde ich den Kundendienst von Smartbroker kontaktieren. Telefonisch ist Smartbroker gut erreichbar und sehr hilfsbereit.
      Liebe Grüsse
      Angela

  4. Bianca

    Danke auch für diesen Artikel! Ich habe schon lange (zugegeben, nicht intensiv), nach einem deutschen Broker gesucht, der auch Kunden aus der Schweiz akzeptiert. Da ich von dort schon die genannten Sparpläne kannte und dachte: Cool, auch mit kleinen Beiträgen kann man investieren!
    Dank deiner Artikel weiß ich nun endlich, wie und wo ich starten kann 🙂

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