Tipps und Tricks für Frauen im Umgang mit ihren Finanzen
Frauen und Finanzen – wir wissen, wir müssen es anpacken und trotzdem fällt es uns schwer. In diesem Artikel möchte ich einfache Tipps und Tricks zum Start der eigenen Finanzreise teilen und einige Herausforderungen aufzeigen. Wenn wir das Thema Finanzen angehen, bieten sich grosse Chancen.
Lies weiter, um herauszufinden, welche das sind und wie sie dein Leben verändern können.
Frauen dürfen sich noch nicht lange um ihre Finanzen kümmern
In der Schweiz können verheiratete Frauen erst seit 1988 ein Konto ohne die Einwilligung ihres Ehemanns eröffnen! 😱 Daher ist es eine logische Konsequenz (aber keine Entschuldigung), dass Frauen die Verantwortung für ihre Finanzen gerne abgeben. Unsere Glaubenssätze rund um Geld wurden in der Kindheit gebildet und dort fehlte es an guten Rollenbildern, an denen wir uns hätten orientieren können. Zwar gab es Vorreiterinnen, die Frauen schon früh zur finanziellen Unabhängigkeit motivierten, jedoch hat es noch einige Jahre gedauert, bis das Thema auf breites Interesse stiess. Ein Beispiel für eine solche Vorreiterin ist die Bank Cler.
Für die Bank Cler ist das Thema Diversity und im Speziellen die Gleichberechtigung von Frauen seit über 15 Jahren ein wichtiges Thema. Zahlreiche Massnahmen und Auszeichnungen, wie der Prix Egalité, die Zertifizierung als Familienbewusstes Unternehmen oder die Unterzeichnung der sieben Prinzipien von UN Women sowie die «EqualVoice United 2025» Charta bestätigen, dass sie das Thema Gleichberechtigung von Frauen aktiv vorantreibt. Die Bank Cler steht für die Sichtbarkeit von Frauen in der Aussenwahrnehmung ein. Dies geht weit über den Bereich Finanzen hinaus, da aber Geld ein Mittel zum Leben ist, ermächtigen solche Schritte Frauen langfristig.
Warum ist es für Frauen besonders wichtig, ihre Finanzen zu planen?
Es gibt einige Gründe, warum es für Frauen besonders wichtig ist, ihre Finanzen proaktiv anzugehen.
Frauen leben durchschnittlich länger
Frauen leben im Durchschnitt rund sechs Jahre länger als Männer. Fast 50% der Ehen werden geschieden. Diese Kombination erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Frau sich früher oder später selbst um ihre Finanzen kümmern MUSS. Je früher sie sich damit beschäftigt, umso geringer das Risiko böser Überraschungen.
Der Einkommensunterschied
Nach wie vor verdienen Frauen für dieselbe Arbeit oftmals weniger. Man spricht vom gender pay gap. Dazu kommt, dass viele Frauen Teilzeit arbeiten, was ebenfalls zu tieferem Einkommen führt. 56% des gender pay gaps lassen sich mit der unterschiedlichen Berufswahl erklären. Frauen wählen eher Berufe in Branchen mit niedrigen Löhnen. 44% bleiben jedoch unerklärt. Der Lohn hat einen direkten Einfluss auf die Rente. Je weniger in die Pensionskasse einbezahlt wird, desto tiefer sind die Beträge, welche später ausbezahlt werden.
Erwerbsunterbrüche
Frauen haben öfters als Männer ungerade Lebensläufe und dazu gehören in vielen Fällen Erwerbsunterbrüche von unterschiedlicher Dauer. Daraus entstehen Lücken in der Altersvorsorge. Zusammen mit der Teilzeitarbeit und den tieferen Löhnen führt dies zum gender pension gap. Dieser besagt, dass Frauen in der Schweiz 37% weniger Rente erhalten als Männer! Das sind pro Monat stattliche CHF 1666.-!
Finanzielle Unabhängigkeit
Eine Studie der Annabelle aus 2021 sagt, dass weniger als 50% der Schweizer Frauen im Erwerbsalter genug verdienen, um ihren Lebensunterhalt alleine bestreiten zu können. Finanzielle Unabhängigkeit ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben!
Geld ist wichtig!
Worüber Männer und Frauen sich gemäss einer Studie der Bank Cler sehr einig sind, ist, dass Geld wichtig ist, insbesondere in einer Beziehung. Nur jede 25. befragte Person sagt, dass Geld nicht wichtig sei. Nur gerade 4% fanden es weniger wichtig oder sogar unwichtig, ob die andere Partei die eigenen Geldangelegenheiten im Griff hat. Obwohl also Frauen gerne die Kontrolle über die langfristigen Finanzen abgeben, wird es eigentlich vom Mann erwartet, dass sie es selbst übernehmen. Ein Widerspruch!?
Die Chancen, wenn Frauen ihre Finanzen anpacken
Die alltäglichen Finanzen haben Frauen im Griff und meistens sind sie für das Familienbudget zuständig. Viel Potential steckt in der langfristigen Finanzplanung, diese schieben Frauen gerne vor sich hin.
Dabei ist die Verantwortung bei den kurzfristigen Finanzen genauso gross. Stellen wir uns vor, einer Familie gehen Mitte Monat die flüssigen Mittel aus! Das wäre ebenso eine Katastrophe wie eine fehlende Altersvorsorge einige Jahre später.
Zeit ist ein mächtiges Werkzeug und eine gute Planung kann Lücken vorbeugen. Deshalb lohnt es sich, das Thema schon frühzeitig anzupacken. Am besten schon vor der Familienplanung. Einerseits, weil man so bereits ein Polster aufbauen kann und anderseits, weil man sich mit dem Partner schon absprechen kann, wie man sich die finanzielle Zukunft denn vorstellen würde. Altersarmut ist in der Schweiz tendenziell weiblich. Sie muss aber nicht dich betreffen, wenn du frühzeitig vorsorgst.
Ich durfte mit einer Expertin der Bank Cler über die Möglichkeiten in Bezug auf Gleichberechtigung, die ein Arbeitgeber hat, sprechen. Die Bank Cler lebt Gleichberechtigung schon lange und Natalie Waltmann, Head of Communications bei der Bank Cler, hat mir spannende Einblicke in den Alltag der Bank Cler gegeben.
Wie kann ein Arbeitgeber Frauen im Umgang mit Geld unterstützen?
Am wichtigsten ist hierbei das Thema der privaten Vorsorge, das vor allem in jungen Jahren unterschätzt wird. Hier kann ein Arbeitgeber durch Informationsveranstaltungen oder andere Aufklärungsmassnahmen helfen, das notwendige Wissen aufzubauen und die Mitarbeitenden zu sensibilisieren, rechtzeitig für die Pensionierung vorzusorgen.
Bei uns ist Diversity seit über 15 Jahren ein Thema und somit Teil unserer Kultur. Wir haben so viele Auszeichnungen erhalten und zahlreiche Massnahmen umgesetzt, so dass es schwierig ist, eine einzelne Massnahme hervorzuheben. Was aber sicher etwas Besonderes ist, sind unsere Stellenausschreibungen. Wir schreiben unsere Stellen in der weiblichen Form aus (auch wenn sich selbstverständlich Männer bewerben dürfen) und in der Regel in Pensen von 80-100 Prozent. Bei uns gilt zudem, dass bei der Besetzung einer neuen Stelle in der letzten Runde mindestens 50 Prozent Frauen sein müssen. Auch besonders bei uns ist der Anteil an Frauen im Verwaltungsrat: Bei uns sind 4 von 7 Verwaltungsratsmitgliedern Frauen. Und wir sind Partner von Equal Voice United, einer Initiative von Ringier. Damit soll die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Schweizer Wirtschaft vorangetrieben werden.
Welche war die entscheidenste Veränderung im Bereich Diversity in den letzten Jahren?
Mehr Geld in Frauenhänden
Eine Studie vom WealthiHer Network hat gezeigt, dass Frauen Geld als etwas Sinnstiftendes wahrnehmen. Für sie ist dieser Aspekt viel wichtiger als für Männer. Wäre mehr Geld in Frauenhänden, würden mehr Entscheidungen von Frauen getroffen. Das bedeutet mehr Einfluss von Frauen auf Gesellschaftsthemen, die Weltgeschehnisse und alles drumherum. Geld bedeutet, dass man mitbestimmen kann. Nehmen wir diese Möglichkeit wahr!
Männer oder Frauen – wer weiss mehr über Finanzen?
Frauen wird der Umgang mit Finanzen nicht in der Schule beigebracht – Männern aber auch nicht! Spannenderweise zeigt eine Studie der Bank Cler, dass beide Geschlechter denken, sie gehen besser mit Geld um, als ihre bessere Hälfte. Die grosse Frage, die sich daraus stellt, ist, warum Frauen dann ihre langfristige Finanzplanung dem Partner überlassen?
Tipps, um einfach in die Finanzwelt einzutauchen
Es führt also kein Weg dran vorbei, dass Frauen ihre Finanzen selbst anpacken. Doch wie gelingt dies? Es folgen einige Punkte, die den Einstieg erleichtern.
- Kassensturz machen
- Budget erstellen
- Nach Lohneingang sparen (und nicht nur das, was übrigbleibt)
- Vorsorgeausweise lesen (herausfinden, wie du im Alter leben wirst und wo es Lücken gibt)
- Schrittweise investieren (Durchschnittskosten-Effekt)
- Mit kleinen Beiträgen anfangen
Wichtig ist, die Verantwortung zu übernehmen und sich Finanzwissen anzueignen. Zusätzlich kann Frau sich Hilfe bei Personen holen, die ausgewiesene Expertise in diesem Bereich haben. Hier würde sich ein unverbindliches und kostenloses Beratungsgespräch mit der Bank Cler anbieten.
Der Trick, über Finanzen zu sprechen
Die Erwartungen von Frauen im Bereich Finanzen an sich selbst sind oft sehr hoch. Dabei ist nach Hilfe fragen nicht schlimm. Wenn ich meine Webinare halte, fängt jede zweite Meldung mit «Ich habe da noch eine dumme Frage…» an.
Oft haben Frauen Hemmungen, etwas Falsches zu sagen und halten sich deshalb zurück. Diese hohe Erwartungshaltung hindert sie aber, beim Thema Finanzen voranzukommen. Deshalb ist der grösste Trick: Redet über Geld! So lernt Frau von anderen und kann Erfahrungen austauschen. Frau profitiert vom Fachwissen von Fachpersonen und erhält Unterstützung.
So holen Frauen mehr aus ihren Finanzen heraus
Packen wir es also an – das beginnt vor allem im Kopf! Frauen können mit Geld umgehen, nicht nur im Alltag, sondern auch langfristig. Frauen übernehmen die Verantwortung für ihre Finanzplanung, denken über die Altersvorsorge nach und treffen Vorkehrungen. Sei dies mit Aktien, ETFs oder anderen passenden Instrumenten. Frauen agieren im Umgang mit Geld clever, handeln besonnen und holen sich wo nötig Hilfe.
Er gibt meine persönliche Meinung und Erfahrung wieder.
Ein wichtiger Tipp fehlt noch: Blogs wie diesen hier lesen und sich so immer mehr Wissen rund um das Thema aufbauen!