Die sympathische Anwältin für alles rund um Rechte im Internet
Während der Pandemie ein Business aufbauen – Agi hats gewagt!
Interview mit Agi Wee
Du hast während der Pandemie den Schritt gemacht und dir nebenbei eine Selbständigkeit aufgebaut. Wie kam es dazu?
Ich habe schon länger mit der Idee gespielt, mir etwas Eigenes aufzubauen. Mir schwirrten aber zunächst sehr viele verschiedene Ideen im Kopf herum. Ich war nicht sicher, ob ich eines meiner Hobbies zum Business machen sollte oder doch bei meiner eigentlichen Arbeit als Anwältin bleiben wollte. Die Pandemie hat mir eigentlich nur noch deutlicher gezeigt, dass ich unabhängiger leben möchte. In dem was ich täglich tue, in meiner Arbeit aber auch finanziell. Da die Kontakte in der Zeit beschränkt waren, traf ich mich meist nur mit einer meiner engsten Freundinnen. An den vielen Abenden brainstormten wir verschiedene Möglichkeiten und plötzlich fiel mir dann meine Business-Idee wie Schuppen von den Augen. Ich habe dann auch nicht lange gefackelt und bin direkt in die Umsetzung gegangen und hab losgelegt.
Du bist momentan noch in der Aufbauphase und machst alles nebenbei. Wie klappt das?
Den Start in die Selbstständigkeit auf dem Weg der Nebentätigkeit zu wählen war für mich absolut der richtige Weg. Die eigene Idee testen zu können, mit dem Wissen, dass wenn es schief geht die sichere Basis, der Hauptjob, einen auffängt, war wirklich super. Es bietet eben doch noch eine gewisse Sicherheit und relativ wenig Risiko. Bisher klappt es auch noch ganz gut so bei mir. Je mehr man sich jedoch entwickelt und die Bekanntheit wächst, umso mehr Kundenaufträge flattern herein. Daher ist oberstes Gebot eine sehr gute Organisation und Zeitplanung. Aber man kommt doch auch an seine Grenzen. Sich jeden Abend nach einem Full-Time-Job noch zuhause an den Schreibtisch zu setzen und die Wochenenden durchzuarbeiten kann durchaus auch richtig anstrengend sein. Das sollte man sich unbedingt vor Augen halten. Denn sich etwas aufbauen heisst am Anfang erstmal viel Arbeit reinstecken, bevor die Sache fliegt.
Geld ist ein grosses Thema bei der Selbständigkeit. Was hast du für Erfahrungen gemacht?
Am Anfang einer Selbstständigkeit versucht man natürlich so viel wie möglich alleine auf die Beine zu stellen. Möglich wenig Geld auszugeben. Logisch, anfangs kommen meistens noch keine Einnahmen rein. Aber das ist teilweise ein Trugschluss. Denn wir vergessen häufig, dass wir dabei so viel Zeit investieren, uns in Themen einzuarbeiten, die jemand anderes besser und effizienter lösen könnte. Es heisst ja nicht umsonst: Zeit ist Geld. Daher habe ich schnell gelernt, dass Geld ausgeben häufig keinen «Verlust» bedeutet, sondern eine gute Investition sein kann. Denn meine wertvolle Zeit kann ich dann meinen Kunden widmen.
Hat sich dein Umgang mit Geld verändert, seitdem du auf eigene Rechnung arbeitest?
Ganz klar, ja. Ich habe vor meiner Selbstständigkeit anders Geld ausgegeben bzw. gespart. Vermutlich würde ich jetzt sagen, dass ich viel bewusster mit Geld umgehe. Ich habe keine Angst vor grösseren Ausgaben, weil ich den Wert dahinter viel besser verstehen kann. Andererseits verzichte ich auf sinnloses Geldausgeben, z.B. für Klamotten. Der Schrank platzt sowieso aus allen Nähten, da gebe ich lieber mein Geld für meine persönliche Weiterbildung aus. Man könnte sagen, dass ich meinen Fokus anders ausgerichtet habe, weg vom Materiellen hin zu Persönlichkeitsentwicklung und «den Moment leben». Ausserdem habe ich mich tatsächlich auch jetzt erst, viel zu spät, mit dem Thema beschäftigt, mein Geld für mich arbeiten zu lassen, sprich zu Investieren.
Wie geht es dir im Umgang mit der Preisfindung? Deine Kunden zahlen ja wahrscheinlich nicht super gerne Geld an eine Anwältin, sondern würden damit lieber in die Ferien…
Manche tun sich tatsächlich schwer Geld für eine Rechtsanwältin auszugeben, vor allem am Anfang einer Selbstständigkeit. Die vorher erwähnte Erkenntnis, dass Zeit auch Geld bedeutet ist hier häufig noch nicht gegeben. Es fehlt teilweise auch das Gefühl für die Wichtigkeit der Thematik. Wer aber schon einmal eine Abmahnung für ein falsches Impressum bekommen hat, weiss vielleicht welche Summen dort auf einen zukommen. Daher ist mein Motto auch hier oft «Lieber Vorsorge statt Nachsorge». Bei der Preisfindung versuche ich dies zu berücksichtigen. Daher entwickele ich zum Teil Produkte, die sich auch jemand leisten kann, der einen kleineren Geldbeutel hat. Ebenso teile ich auch viele Tipps und Tricks in Sozialen Medien kostenlos. Die meisten meiner Kunden wissen aber um die Qualität meiner persönlichen Dienstleistung. Sie schätzen es, von einer Expertin beraten zu werden und wissen, dass sie sich am Ende des Tages um die rechtlichen Themen dann keine Sorgen mehr machen müssen. Dafür sind sie bereit, den entsprechenden Preis zu zahlen.
Das Impressum wird häufig auch Anbieterkennzeichnung genannt.
Jede, die eine Website oder einen Social Media Account betreibt, sollte unbedingt ein Impressum einrichten. Kurz und nicht abschliessend gesagt, zeigt das Impressum wer für den Betrieb einer Website oder eines Accounts und für die publizierten Inhalte verantwortlich ist.
Agi Wee als Gast im Podcast Money Matters
Das Schweizer Scheidungsrecht ist im Wandel. Verschiedene neue Urteile haben zu Unsicherheiten und Veränderungen geführt. Die Medien waren voller Schlagzeilen und Frauen stehen plötzlich vor finanziellen Notsituationen, weil die neue Auslegung des Schweizer Rechts sie als finanziell Eigenständig sieht. Viele Schweizer Frauen sorgen sich um ihre finanzielle Situation. Deshalb habe ich Agi Wee gefragt:
- Was gilt jetzt im Scheidungsrecht?
- Welche Konsequenzen hat eine Scheidung?
- Soll ich überhaupt noch Heiraten?
- Brauche ich einen Ehevertrag?
Diesen Fragen gehe ich mit Agi Wee in der Episode des Podcasts Money Matters nach. Agi ordnet das Schweizer Eherecht für uns ein, betrachtet die neuen Rechtssprechungen neutral und verhilft uns so, zu einem besseren Überblick, über die rechtliche Situation im Falle einer Scheidung.

Das ist Agi Wee
Agi Wee ist Rechtsanwältin für rechtliche Fragen rund um Internetrecht, Social Media und deine Webseite. Als Kind faszinierte sie eine amerikanische Serie über einen Anwalt – Matlock. Seitdem entfachte in ihr die Leidenschaft für das Recht. Jeder Mensch sollte seine Rechte kennen. Dazu möchte sie beitragen und Menschen mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen helfen. Recht und Gesetz können kompliziert und unverständlich erscheinen – Agi möchte endlich Licht ins Dunkel bringen und zeigen, dass rechtliche Themen auch spannend und einfach sein können. Die ständige Angst vor Abmahnungen, Klagen und Streitigkeiten im Internet hat dank Agis Expertise endgültig ein Ende!
#womensupportwomen
In der Kategorie #womensupportwomen stelle ich regelmässig Frauen vor, die ihr eigenes Business führen und den Schritt in die Selbständigkeit gewagt haben. Ich möchte somit einen kleinen Teil dazu beitragen, dass wir Frauen und gegenseitig unterstützen. Es gibt viele tolle Geschäftsideen, die es verdient haben, Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn du jemanden kennst oder selbst ein Business hast, dass in diese Kategorie passen würde, freue ich mich über deine Kontaktaufnahme.