Ein Wertschriftendepot für deine Anlagen
Ganz kurz gesagt ist das Depot der Ort, wo du deine Wertpapiere (Aktien, ETFs, etc.) hältst. Dies kann bei deiner Hausbank sein, wie ein zusätzliches Konto in deinem E-Banking, oder es kann separat bei einem anderen Finanzinstitut sein. Weitere Begriffe dafür sind Aktiendepot oder Wertpapierdepot.
Das Depot ist der Ort, wo deine Aktien und ETFs liegen
Gehen wir ein Schritt zurück. Früher war der Börsenhandel den Profis vorbehalten. Wollte man den Kurs einer Aktie am Dow Jones wissen, musste man einen Händler beauftragen, der dann telefonisch bei seinem Kollegen in Amerika die Information einholte. So kennen wir das Geschehen an der Börse auch aus den Filmen. Viele Telefone und Bildschirme und alle beteiligten schreien herum. Durch die Digitalisierung wurde dieses System komplett geändert. Um heute Aktien, ETFs, Fonds, Anleihen oder andere Wertpapiere zu kaufen, eröffnet man bei einer Bank ein Depot.
Das heutige Börsengeschehen weltweit ist innert Sekunden über das Internet abrufbar. Der Handel kann selbst mit wenigen Klicks über einfach zu bedienende Online-Plattformen getätigt werden. Es gibt fast keine schriftlichen Aktienurkunden mehr. Die Wertpapiere liegen elektronisch bei der Bank in deinem Depot und können blitzschnell gekauft oder verkauft werden.
Was ist den nun das Aktiendepot genau?
Depot bedeutet auf Französisch so viel wie Lager. Wir lagern also unsere Wertpapiere im Depot bei einer Bank. Dies jedoch nur elektronisch. Früher hatte man die Wertschriften in einem Schliessfach bei der Hausbank. Heute siehst du deine Wertpapiere online ein. Du loggst dich in dein Depot bei der gewählten Bank ein und siehst die Bestände deiner Aktien und ETFs. Deine Wertpapiere werden ganz ähnlich verwaltet wie dein normales Bankkonto. Du kannst Ein- und Auszahlungen machen, erhältst eine Vermögensübersicht und siehst deine Transaktionen.
Viele der modernen Finanzinstitute haben auch eine App. Du siehst sowohl auf dem Computer wie auch in der App deine Depotveränderungen. Die Kurse von Aktien schwanken täglich. Diese Veränderungen werden dir dort für den aktuellen Tag und für die Gesamtperformance angezeigt. So erhältst du den Überblick über deinen Gewinn und Verlust.
Wie eröffne ich ein Depot?
Ein Aktiendepot ist heute schnell eröffnet. Die gängigen Onlinebanken wie Swissquote oder etoro wickeln alles online ab.
Im ersten Schritt wirst du gefragt, mit was du den handeln möchtest. Es gibt meist die folgende Auswahl:
- Aktien, Aktienfonds / Aktien-ETFs
- Anleihen, Anleihenfonds
- Immobilienfonds
- Derivate (Futures, Optionen, Aktienanleihen, CFD’s, Zertifikate)
- Devisengeschäfte (Forex)
Diese Frage wird gestellt, da Neueinsteiger nicht sofort mit den Produkten in der höchsten Risikoklasse handeln sollten. Auch ich beschäftige mich hier mit den «einfacheren» Produkten rund um Aktien und ETFs. Bei einigen Banken musst du angeben, wie viel Geld du beabsichtigst zu investieren und wie viele Jahre Erfahrung du im Investieren hast.
Dann erfolgt die Identifikation von dir als Person. Dazu benötigst du lediglich folgende Dokumente:
- Gültiger Ausweis (Pass oder ID)
- Nachweis über den Wohnsitz (z.B. Strom- oder Wasserrechnung, falls die nicht auf deinen Namen lautet, versuche es mit der Krankenkassenrechnung)
Die Identifizierung erfolgt mittels eines Online-Identifikationstools. Dies kann entweder ein Foto mit der Kamera auf deinem Smartphone oder Laptop sein oder ein Anruf mit Video-Identifikation. Danach wird bereits eine IBAN für dein Depot erstellt. Auf diese IBAN kannst du dann eine Zahlung von einem Konto, das auf deinen Namen lautet, veranlassen. Achtung: Dieser Schritt gehört zur Identifikation im Kontoeröffnungsverfahren und muss gemacht werden, um das Depot freizuschalten!
Sobald alle der oben genannten Schritte durchlaufen sind und die Überweisung von deinem Konto bei der Depotbank eingetroffen ist, ist dein Depot startklar. Bei mir hat das bei Swissquote* einen Tag gedauert.
Nun kannst du Anlagegeschäfte tätigen. Sobald du das erste Geld in Wertpapiere angelegt hast, wird deren Wert plus die durch die Depotbank erhobenen Transaktionskosten (Courtagen und börsenplatzabhängige Gebühren) von deinem Verrechnungskonto abgebucht. Auf dem Verrechnungskonto werden dann auch deine Dividenden verbucht.
Mit meinem Code MKT_MISSFINANCE erhältst du bei Swissquote 100 CHF Trading Credit*, wenn du ein Trading-Konto eröffnest. Gib den Code während dem Anmeldungsprozess bei der Sponsorennummer ein. Der Trading Credit kannst du für deine ersten Einkäufe nutzen.
Welches ist der beste Broker?
Wenn du anfängst, scheint die Anzahl der verschiedenen Broker unübersichtlich. Es gibt reine Online-Broker, die traditionellen Banken und es gibt ausländische Broker, bei denen man zu Tiefstpreisen handeln kann. Ich habe meine Gedanken zum richtigen Broker in diesem Brokervergleich aufgeschrieben. Wichtig ist, ein Broker kann man auch wechseln. Deshalb ist es zwar wichtig, dass du gut auswählst, aber Fehler können auch korrigiert werden. Was für dich passt, musst du nach einigen Kriterien festlegen und vielleicht auch ausprobieren. Mehr zu diesen Kriterien findest du im Artikel über das passende Depot.
Tipp: Bei Moneyland gibt es einen unabhängigen und kostenlosen Vergleich der in der Schweiz verfügbaren Depots. Im Vergleichsrechner gibst du deine Kriterien ein und bekommst eine passende Übersicht.
Mit einem Musterdepot einsteigen
Um einen ersten Einblick zu gewinnen, wie so ein Depot aussieht und wie man damit umgeht, kann man bei vielen Banken ein Musterdepot eröffnen. Ein Musterdepot ist wie ein Spielkonto. Du kannst Käufe und Verkäufe tätigen, siehst die Gebühren und Courtagen und wie die Aktien sich entwickeln. Du machst aber keine tatsächlichen Käufe, sondern das Ganze wird nur simuliert. Sozusagen ein kostenloses Training für später. Du kannst dir einen Überblick verschaffen, das ganze aus sicherer Distanz beobachten und dich am Schluss für den besten Depotanbieter entscheiden. Die meisten Anbieter in der Schweiz bieten nämlich ein kostenloses Musterdepot an.
Swissquote, Saxo Bank und Cornertrader bieten dir das Musterdepot kostenlos an. Du kannst einige Aktien oder einen ETF hinzufügen, ohne tatsächlich Geld in die Hand zu nehmen. Danach beobachtest du die Entwicklung, siehst Kennzahlen und die tägliche Veränderung in der Realität. Ein Musterdepot ist ein perfektes Beispiel für die spätere Realität.
Hallo Angela
Ich habe zum Thema Depot-Transfer eine Frage. Ist es in einem Todesfall günstiger die Positionen 8 bei ZKB (3 Euro) und 5 bei UBS zu verkaufen und dann wieder zu kaufen oder zu transferieren. Wie sind die Kosten pro Position ggü. den Kaufkosten? Was ist hier deine generelle Empfehlung?
Danke und liebe Grüsse Michèle
Hallo Michele
Deine bisherhigen Anbieter können dir Auskunft geben, wie viel ein Transfer kosten würde. Das ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich und ob es günstiger ist, die Wertpapiere zu verkaufen und neu zu kaufen ist davon abhängig, wie hoch die Kosten bei deinem bisherigen Anbieter und wie viel die Handelsgebühren sind. Einige Anbieter übernehmen die Kosten für dich wenn du zu ihnen wechselst. Aktuell hat Swissquote beispielsweise so eine (zeitlich begrenzte) Aktion.
Hallo Angela
Vielen Dank. Ich dachte, evt. gibt es einen %-Wert, den man für den Verkauf und Kauf für die Berechnung verwendet, um die Kosten abzuschätzen. Ja, vom Angebot bei Swissquote habe ich bereits gehört.
Liebe Angela,
Ich danke Dir tuusig! Du hast mich dazu gebracht, endlich, nach Jahren!! des Zauderns, mich um Geldanlagen zu kümmern. Gerade habe ich ein Depot bei Degiro eröffnet und freue mich tierisch auf die ersten Tranksaktionen.
Ich kenne Deine Tipps vom Tagi/Soz und bin so auf Dich aufmerksam geworden, und seit einiger Zeit folge ich Dir auf Insta. Gestern habe ich mich auf Deine Homepage gewagt und schwupps, bin ich mitten drin im Geld Anlegen. Jedenfalls fühlt es sich so an.
Du machst Das super.
Liebe Angela,
was passiert, wenn der Broker / die Bank pleite geht? Sind meine ETF dann weg oder nicht? Bin ich da besser gestellt als beim Bankkonto? (abgesehen von der staatlichen Einlagensicherung)
Liebe Stefanie
ETFs gehören gemäss Schweizer Recht zum Sondervermögen. Im Gegensatz zu Kontoguthaben fallen sie nicht in die Konkursmasse der Bank. Wertschriftenguthaben sind also gegenüber Kontoguthaben sogar besser gestellt.
Liebe Angela
Vielen Dank für deinen sehr interessanten Blogeintrag. Ich habe mich über ein Depotkonto schlau gemacht und bin dabei auf FlowBank gestossen. Sagt dir das etwas bzw. kannst du ein Konto bei dieser Bank empfehlen?
Liebe Liv
Ich hatte die FlowBank mal ausprobiert, war aber nicht überzeugt und nutze das Depot nicht mehr. Bei welchen Anbietern ich inzwischen bin, findest du in diesem Artikel: http://www.missfinance.ch/brokervergleich
Vielen Dank Angela für deine Antwort. Ich habe es jetzt verstanden. Auch dank deinem Blogbeitrag “Brokervergleich”. Der ist sehr hilfreich.
Danke für diese spannenden Infos. Ich frage mich, ob es einen Broker braucht? Da fallen dann Gebühren an, die ich gerne sparen würde. Hast du Erfahrung mit dem direkten/selbständigen handeln?
Bin noch ganz am Anfang aber total fasziniert und dankbar für alle dein Wissen.
Liebe Petra
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Ich handle selbständig aber der Broker wickelt die Aufträge ab. Der Broker ist also ganz einfach gesagt, wie eine Bank. Ich tippe meine Bestellung in der App oder auf dem Computer ein, der Broker führt diese aus und die Titel landen in meinem Depot. Einen direkteren Handel gäbe es nur, wenn du die Person, die die Titel kaufen oder verkaufen möchte, direkt kennen würdest.
Liebe Grüsse
Angela